Beim Auseinandersetzen und missglückenden Verändern von Ernährungsgewohnheiten liegt ein weit verbreiteter Irrtum oftmals im Missverständnis zwischen

  • der Energie von Essen, und
  • der Energie von Leben.

Ein Beispiel, das Sie bestimmt auch kennen: Sie fühlen sich ausgelaugt, erschöpft und einfach nicht ganz spritzig. Aber auch die vollwertige Mahlzeit, der Energieriegel und / oder einen Kaffee ändern daran nichts.

Oder Sie fühlen sich voller Freude und Tatendrang, Sie sind Feuer und Flamme für ein Projekt, so dass Sie sogar das Essen vergessen. Doch es macht Ihnen nichts aus und Sie sprühen geradezu voller Power.

„Warum essen wir?“

„Damit wir genügend Energie für den Tag haben, und für alles, das wir hier machen wollen.“, würden wir die Frage einem kleinen Kind beantworten.

Das ist richtig und eben auch nicht:

Durch Essen füllen wir die Regale unsers Körpers, die wir während dem Leben und Leisten durch den Tag verbraucht und leer geräumt haben. Beim Essen „kaufen“ wir sozusagen für unser biologisches System ein, um weiter machen zu können.

Ein körperliches System braucht die Nährstoffe, um Verbrauchtes zu ersetzen, Zellen zu erneuern, Informationen zu verarbeiten und weiterzuleiten, um (Glücks)Hormone zu produzieren und so viel mehr.

Die (Lebens)Energie an sich, sprich wie belebt und erfüllt wir uns fühlen, ist allerdings nicht direkt ans Essen gebunden.

das fragezeichen bei Konsumverhaltens-Störungen

Ganz eindrücklich ist diese Diskrepanz, als nur eines von vielen Beispielen, z.B. bei Menschen mit der Essstörung Magersucht zu beobachten: Ihre Körper scheinen zu zerbrechen und aufzugeben. Doch lange, bevor das passiert, bewältigen sie zuverlässig einen Berg von Aufgaben und betätigen sich körperlich extrem, während wir als aussenstehend Beobachtende nur staunen: Wie schaffen die das noch? Woher haben sie diese Energie?

Und dann gibt es widerum andere Menschen, die selbstfürsorgend durch den Tag gehen, und sich dennoch überwiegend schlapp und antriebslos fühlen.

Was bedeutet das? Und was wäre möglich, wenn Sie sich in der Mitte finden?

Essen, was Sie brauchen.

Klar ist, wir müssen essen, um zu leben. Und je nachdem was und wie wir essen, unterstützt unser Essverhalten unser Körpersystem oder bremst es aus. Aber ist es das Essen allein, das unsere persönliche Lebensqualität ausmacht?

Womöglich nicht. Schon gar nicht isoliert betrachtet. Zwanghaft gesund und richtig essen, kann für die menschliche Ebene nicht funktionieren. Nicht von ungefähr kommt der Spruch „Wer nicht geniesst, wird ungeniessbar.“ Essen ist eine lustvolle, sinnliche Angelegenheit, die den Menschen glücklich macht.

Aber wir wollen geniessen, ohne davon abhängig und träge zu werden. Und wie könnten wir das anstellen?

Die perfekte Diät

Diät leitet sich vom griechischen „diaita“ ab, was so viel wie „Stil“, „Lebensphilosophie“, aber auch „Heimat“ bedeutet. – Wenn ein Grieche also sagt: „Ich ändere meine Ernährung“, dann meint er: „Ich ändere mein Leben.“

Mit diesem Gedanken können Sie einmal ansetzen, wenn Sie ernsthaft oder vielleicht schon (zu) lange etwas an seiner Ernährung verändern möchte. So muss die Frage beim Essen nicht sein: „Wie sollte ich essen?“, – probieren Sie es mit „Was will ich leben?“

  • Was will ich für und IN meinem System?
  • Wann will ich mir die Zeit nehmen, meinen Körper zu nähren?
  • Was will ich bewusst genussvoll konsumieren, und zu welchen Gelegenheiten will ich das überhaupt?

Und vergessen Sie nicht zu fragen: „Was bringt meine Lebensenergie unabhängig vom Essen zum Sprudeln? Und wofür wollte ich diese schon immer einsetzen?“

In dem Sinne

Retten Sie nicht Ihr Leben. Beleben Sie Ihre Welt.

Herzlichst
Für Ihr selbstbestimmtes EssVertrauen,

Lynn Winzenried

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